Schauanlagen

Zeugen der Bergbau- und Hüttengeschichte haben sich überall dort erhalten, wo das Montanwesen aktiv war und wo es Menschen gab, die sich für die Erhaltung der Zeugen der Geschichte eingesetzt haben. Im Freiberger Land sind diese Zeugen der 800 jährigen Geschichte noch vielfältig. Der aufmerksame Wanderer und Kenner der Materie entdeckt Huthäuser, Kunstgrabensysteme, Mundlöcher, Bingen und Halden in der Freiberger Landschaft.

Dabei kann man einen bedeutende Unterschied zwischen des Bergbau und dem Hüttenwesen feststellen. Stellte man den Bergbau auf einer Grube ein, wurden die einzelnen Gebäude nicht einfach abgerissen, sondern man versuchte dieser einer neuen Nutzung zu zuführen. Wenn dies nicht möglich war, ließ man sie einfach stehen, da der Bereich oft außerhalb der Gemeinden lag und der Platz nicht benötigt wurde. Dadurch sind noch heute viele dieser Gebäude, wenn mitunter auch stark verändert, erhalten geblieben. Für die Sanierung der Schächte, Stolln und aufgefahrene Gänge, so dass diese für alle Zeit nicht mehr nachweisbar sind, war in der Zeit des Untergangs des Bergbaus kaum Geld vorhanden. Deshalb wurden diese oft nur für den unberechtigten Zugang gesichert. Heute können dadurch viele dieser ehemaligen Bergbauanlagen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das die Historische Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft heute die Schauanlage „Unverhofft Segen Gottes“ für Interessierte zeigen kann verdankt sie nicht nur den Altvorderen, die die Anlage nur ungenügend sicherten, sondern auch einem Tagebruch. Dieser geschah am Anfang der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts und nach der Sanierung durch die Bergsicherung übertrug die Gemeinde Oberschöna die Betreuung der Anlage unserem Verein.

Anders verhält es sich bei den Anlagen des Hüttenwesens. Das Hüttenwesen hatte im Freiberger Land in den letzten Jahrhunderten nur wenige Standorte. Die bekanntesten sind Muldenhütten, Halsbrücke und in der jüngsten Zeit Freiberg. Auf diesen Standorten wurde, wenn notwenig, veraltete Technik abgerissen und durch moderne ersetzt. Dadurch sind nur wenige Sachzeugen der Vergangenheit erhalten geblieben. Einer der Wenigen ist das Gebäude des Zylindergebläses in Muldenhütten. Das auch das Gebläse erhalten ist, verdanken wir nur dem Umstand, dass das für den Hüttenprozess nicht mehr effektive Gebläse später für die Feuer der Hüttenschmiede Verwendung fand. Mit Unterstützung des VEB Muldenhütten und der heutigen Muldenhütten Recycling und Umwelttechnik GmbH wurde das Gebäude und das Gebläse saniert und kann heute wieder in Funktion durch unseren Verein gezeigt werden.

Beide Schauanlage kann man nach Voranmeldung oder zum Tag der Schauanlagen am ersten Sonntag im Juli besichtigen.

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