11.07.2015 – Der Chor der HFBHK zum 6. Sächsischen Bergmännischen Chortreffen auf der Landesgartenschau in Oelsnitz/Erzgeb.
m Rahmenprogramm zur Landesgartenschau in Oelsnitz/Erzgeb. stand am 11. Juli 2015 das 6. Sächsische Bergmännische Chortreffen verzeichnet.
Oelsnitz/Erzgeb. ist eine Stadt, die reichlich ein Jahrhundert Zentrum des Steinkohlenbergbaus im Lugau-Oelsnitzer Revier war. Die ganze umliegende Region war und ist auch heute noch von diesem Industriezweig, vor allem von seinen Hinterlassenschaften geprägt. So ist das Bergbaumuseum Oelsnitz im ehemaligen Karl-Liebknecht-Schacht, einst Kaiserin-Augusta-Schacht der Gewerkschaft Gottes Segen, mit seinem charakteristischen Förderturm aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts eine dominierende regionale Landmarke. Auch die inzwischen dicht gegrünten Halden der umliegenden Berg- und Textilarbeiterortschaften sind zwar nicht mehr als solche zu erkennen, aber ebenfalls Zeugen der regen Bergbautätigkeit. Der hiesige Steinkohlenbergbau war einst zusammen mit dem Zwickauer Revier der Motor für die rasche Entwicklung der westsächsischen Industrie um Chemnitz. Die zahlreichen stationären und mobilen Dampfmaschinen brauchten energiereiches „Futter“.
Die derzeit in Oelsnitz stattfindende sächsische Landesgartenschau bot somit einen trefflichen Ort für die Traditionspflege bergmännischer Kultur, in unserem Falle der Pflege des bergmännischen Liedgutes. Diese Schau der Landschafts- und Gartenkultur entstand ebenfalls auf einer Bergbauhinterlassenschaft: dem grössten Steinkohleverschiebebahnhof des Reviers in Oelsnitz. Seit 1971 die Steinkohlenwerke abgeworfen wurden, versank das Gelände in der Bedeutungslosigkeit. Mit der Umgestaltung zur Landesgartenschau erwachte das Areal zu neuem, im wahrsten Sinne blühenden Leben. Ehemalige Bahnhofsgebäude, Gleisanlagen, Stellwerke, auch das Gelände einer einstigen Steinkohlenbrikettfabrik erhielten eine neue Bestimmung, einen neuen Zweck, z.B. als Blumenhallen u.ä. Selbst ein Gradierwerk, gespeist von Grubenwässern, entstand.
Zum 6. Sächsischen Bergmännischen Chortreffen hatten sich neben der Hauptbühne am einstmaligen Befehlsstellwerk 2 folgende neun bergmännische Chöre eingefunden, davon zwei gemischte und sieben Männerchöre (in der Reihenfolge des Auftritts):
- Der Knappenchor Zwickau
- Die Marienberger Bergsänger
- Der Männergesangsverein „Harmonie“ Langenau
- Der gemischte Chor der Historischen Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft
- Die Freiberger Bergsänger
- Der Männergesangsverein „Sachsentreue Neuwürschnitz“
- Die Reinsdorfer Bergsänger
- Die Schneeberger Heimatsänger (gemischt)
- Der Bergchor Schneeberg.
Jedes Ensemble bekam 30 Minuten Zeit um sich und sein Programm zu präsentieren. Es wurde eine ausgesprochen facettenreiche Darbietung
Der HFBHK-Beitrag wurde vom Chorleiter Bergliedermeister Andreas Schwinger moderiert. Er umfasste neben 5 Bergmanns- auch zwei Volkslieder und eine Kurzpräsentation des gerade erschienenen bergmännischen Liederbuches zum Jubiläum „250 Jahre Technische Universität Bergakademie Freiberg“.
Zwischen den Chorauftritten gab es noch die Taufe einer neuen Rosensorte „Bergmannsstadt Oelsnitz“ unter Mitwirkung eines gerade getrauten Hochzeitspaares, einen Termin für ein Gruppenfoto aller Mitwirkenden sowie ein Dankeschön der Landesgartenschaugeschäftsführung mit Erinnerungsgeschenken an die beteiligten Chöre.
Schließlich war das gemeinsame Singen aller Chöre Höhepunkt und Abschluss des Chortreffens. Unter der Leitung des Landesbergchordirektors Lutz Eßbach – Initiator und Organisator der Bergmännischen Chortreffen – erklangen die Bergmannslieder:
- Singt mir ein Lied, ein Bergmannslied
- Bergmannsgruß (Fröhlich ist des Bergmanns Leben)
- Hinab, hinab, die Glocke ruft
- Woran erkennt man einen Bergmann
- Gott ehre mir den Bergmannsstand
- Das Arschleder.
Schlussendlich – wie kann es bei einer bergmännischen Veranstaltung anders sein – erklang, gemeinsam mit einem begeisterten Publikum, unsere Standeshymne „Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt“.
Summa summarum: in Erinnerung bleibt ein erlebnisreicher, aber auch anstrengender Tag der bergmusikalischen Traditionspflege.
Bergkamerad
Dr. Eberhard Pönitz