30.10.2012 – Chor der HFBHK bei der Aufführung des „Bergmannsgruß“ in der St. Marienkirche zu Marienberg dabei
1537: Heinrich der Fromme, Herzog von Sachsen und damaliger Resident auf Schloß Freudenstein zu Freiberg von 1503 bis 1539, führt im seinem sogenannten „Ländchen“, dem die Ämter Freiberg und Wolkenstein zugehörig waren, die Reformation ein.
Die 475. Wiederkehr dieses Ereignisses war für den Kulturförderverein Marienberg e.V. ein gewichtiger Grund, in der Kirche St. Marien zu Marienberg ein „ Großes Bergmannskonzert“ zu veranstalten.
Beginnend mit einer „Glück-auf-Kantate“ erklang danach Charles Gounods „Messe Brever in C-Dur“ für dreistimmigen Männerchor und Orgel, beides unter Leitung von Kirchenmusikdirektors Rudolf Winkler.
Das dritte Werk war die „Davidmesse“ von Josef Heuchler; gespielt von der Bergkapelle Pobershau und dem Posaunenchor Marienberg.
Als Höhepunkt und Abschluss hob schließlich Kirchenmusikdirektor Rudolf Winkler den Stab zur Aufführung des „Bergmannsgruß`“, komponiert von August Ferdinand Anacker nach einem Text von Moritz Döring. Das bergmusikalische Opus der beiden Freiberger wird auch „Das Hohelied des Bergbaus“ genannt. Erstmals aufgeführt vom durch Oberberghauptmann Siegismund August Wolfgang von Herder gegründeten Bergmusikverein in Freiberg fand er schnell im gesamten Erzgebirge Verbreitung. Herder, der eigentliche spiritus rector des „Bergmannsgruß`“, „reiste sogar mit Döring und Anacker , mit seinem Bergmusikkorps und der ganzen Sängerschar in einem wahren Triumphzuge durch das sächsische Erzgebirge und ließ an allen Orten, wo der Bergbau heimisch war… den „Bergmannsgruß“ aufführen“ (nach M. Sachsenweger 1938).
An der Aufführung in der St. Marienkirche nahm neben der Erzgebirgsphilharmonie, den Kantoreien Marienberg und Pobershau, den Bergsängern Marienberg, dem Sprecher und Gesangssolisten Sebastian Richter auch der Chor der Historischen Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft teil.
Nach einigen Wochen z.T. recht intensiver und anstrengender Probenarbeit mussten wir uns neben den musikalischen Profis der Erzgebirgsphilharmonie und den geübten Kantoreisängerinnen und –sängern behaupten. Auch unser musikalischer Chorchef reihte sich ein und sang im II. Bass.
Der recht lang anhaltende Beifall in der bis auf den letzten Platz gefüllten Marienkirche bewies uns, daß das „Große Bergmannskonzert“, und insbesondere die Aufführung des „Bergmannsgruß`“, großen Anklang fanden.
Der Abend in Marienberg war gewiss erfolgreiche bergmusikalische Traditionspflege. Es bestätigte sich, daß der häufig zitierte Spruch (er soll von Gustav Mahler stammen): „Tradition ist nicht Anbetung des Asche, sondern Weitergabe des Feuers“ nach wie vor gültig ist.
Der Chor der Historischen Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft freut sich darüber, daß er die Gelegenheit hatte, an diesem Konzert mitzuwirken.
Bergkamerad
Dr. Eberhard Pönitz