Oberberghauptmann

Der Oberberghauptmann ist in Sachsen der höchste Bergbeamte, er steht dem Oberbergamt in Freiberg vor. In der Vergangenheit waren es auch Berghauptmänner, die das Amt führten.
Bedeutende Leiter des Oberbergamtes waren Mitglieder der Familie von Schönberg, Hans Carl von Carlowitz, Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra, Sigismund August Wolfgang Freiherr von Herder und Friedrich Constantin von Beust. Der aktuelle Oberberghauptmann und Vereinsmitglied Prof. Dr. Bernhard Cramer definiert seine Behörde wie folgt: „Die Rohstoffversorgung zu fördern und zu ordnen, die Sicherheit der Betriebe und der Beschäftigten des Bergbaus zu gewährleisten, die Vorsorge gegen Gefahren aus dem Bergbau für Leben, Gesundheit und Sachgüter zu verstärken und den Ausgleich unvermeidbarer Schäden zu verbessern – für den Freistaat Sachsen gibt es dafür einen Dienstleister: das Sächsische Oberbergamt.“

Oberberghauptmann

Seine Uniform nach Vorlagen aus dem Jahr 1853 besteht aus folgenden Teilen: Schwarze Puffjacke mit Stickerei des Hofrangs, Armtour mit starken goldenen Bouillons und schwarzen Aufschlagspatten (Revierfarbe Freiberg). Die Jacke wird vorn in der Mitte mit neun großen Knöpfen geschlossen. Auf den Aufschlagspatten sind drei kleine Knöpfe, wovon zwei Knöpfe zu sehen sind (der dritte ist unter dem Aufschlag). Über der Armtour ist der Stoff gepufft, genau wie hinten, in der Mitte, ab der Taille abwärts. Zwei Knöpfe sind hinten links und rechts neben der Puffe aufgenäht. Hinten links und rechts der Taille befindet sich je eine Tasche. Diese sind mit einer dreispitzigen Klappe versehen. Unter jeder der drei Spitzen sitzt ein großer Knopf. Alle Knöpfe tragen Schlägel und Eisen. Die großen Knöpfe sind 1 Zoll groß, die kleinen 5/8 Zoll.
Eine schwarze Halsbinde wird zum Schutz des Kragens getragen. Sie ist aus weichem, weißem Leder, auf dem schwarze Pferdehaare aufgenäht sind, oder sie besteht einfach aus schwarzem, glänzendem Tuch.
Der Oberberghauptmann trägt weiße Handschuhe.
Der Schachthut ist aus grünem Filz, das Material ist glatt. Er muss 7 Zoll hoch sein, wobei der Durchmesser, der oben und unten gleich ist, durch die Kopfgröße bestimmt wird. Links am Hut wird die grün/weiße Nationalkokarde getragen. Darüber ist eine 7 Zoll hohe weiße Feder, schwarz unterbunden, angebracht. Oben am Hut ist eine Einfassung in Form der 5-schartigen Meißner Mauerkrone aufgenäht. Unten ist die gleiche ½ Zoll breite goldene Tresse einfach, umlaufend, ½ Zoll vom Hutrand entfernt, angebracht. Das Schild, das sich vorn am Hut befindet, ist ein goldenes Wappenschild, das sächsische Wappen vor dem Hermelinmantel, es ist gekrönt. In der Mitte umläuft den Hut eine goldene Eichenlaub-stickerei. Außerdem trägt der Oberberghauptmann weiße, enge Kniebundhosen und weiße Gamaschen. Diese werden mit kleinen Knöpfen geschlossen, wie sie an den Ärmelpatten angebracht sind. Schwarze Schuhe und weiße Socken vervollständigen die Kleidung.
Zur Winteruniform oder wenn der Oberbergmann zu Pferd an der Parade teilnimmt, darf er statt der Schuhe und der Gamaschen schwarze Stiefel tragen.
Das Arschleder und die Kniebügel sind aus schwarzem Leder, schwarz gefüttert und mit goldenen Borten eingefasst.
Die Tscherpertasche ist fünf Zoll lang und 3,5 Zoll hoch. Sie ist ebenfalls aus schwarzem Leder und sie ist mit der Borte eingefasst, wie die Kniebügel. Auf dem Deckel der Tasche befinden sich die Insignien des Bergbaus in Gold.
Zur vollständigen Paradebekleidung gehören außerdem der Säbel mit Wehrgehänge und das Steigerhäckchen. Das Porte-épée am Säbel ist golden/schwarz. Das Koppel war 1842/1853 ein scharlachrotes Tuchkoppel mit einem Schlangenschloss.

Besonderheit in der HFBHK:

Die Uniform des Oberberghauptmannes tragen im Marschband der HFBHK mitunter zwei Vereinsmitglieder:

  • Der Vereinsvorsitzende nach der Festlegung aus dem Jahr 1986 (als Chef des Vereins) und
  • der sächsische Oberberghauptmann in seiner Funktion (Chef des Freiberger Oberbergamtes) und als Vereinsmitglied.
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