26.08.2012 – Parade zum 4. Sächsischen Bergmanns-, Hütten- und Knappentag in Jöhstadt

Jöhstadt, die 1513 aus einem Waldhufendorf heraus gegründete und 1655 mit dem Stadtrecht versehene kleine Bergstadt mit derzeit etwa 300 Einwohnern im oberen Erzgebirge (Höhenlage 780 m), lud nach der Bergstädten Annaberg (1997), Freiberg (2002) und Johanngeorgenstadt (2007) zum 4. Sächsischen Bergmanns-, Hütten- und Knappentag.

Für eine solche kleine Bergstadt, die ansonsten ein beschauliches touristisches Ziel ist (Stichwort: Preßnitztalbahn), und in dem kleine und mittelständische Unternehmen der Holzverarbeitung und des Gerätebaus (Stichwort: Feuerlöschgerätewerk) zu Hause sind, bedeutet die Ausrichtung eines solchen Festes eine enorme logistische und organisatorische Herausforderung. Und es ist eine verdiente Auszeichnung für die seit über 350 Jahren bestehende Berg-, Knapp- und Brüderschaft Jöhstadt.

Zu einem solchen Fest der montanistischen Traditionspflege gehört natürlich eine Berg- und Hüttenparade. Mit (nach Presseberichten) ca. 1700 Teilnehmern, darunter 80 Bergkameradinnen und –kameraden der Historischen Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft, fand am Sonntag, dem 26. August 2012 eine doch recht umfängliche Parade statt. An ihr beteiligten sich neben den sächsischen Traditionsvereinen viele Gäste aus anderen Bundesländern.

Daß Jöhstadt eine  „Berg“-Stadt ist, bekamen wir an der Marschstrecke zu spüren und so bekamen auch die „Berg“-Parade und die „Berg“- Brüder und –Schwestern eine sehr „buchstäbliche“ Bedeutung. Das zeigte sich bereits beim „Berg“-weg zum Stellplatz. Allen voran unseren Musikern der umfangreichen Bergmusik muß man größte Anerkennung und Achtung zollen, hatten sie doch unmittelbar vor dem Berg- und Hüttenaufzug ein mit viel Beifall begleitetes Konzert auf dem Jöhstädter Markt gegeben und ihr Lungenvolumen heftig strapaziert. Die Stimmung im Marschband sowie an den Straßenrändern stellte den Jöhstädtern und ihren Gästen ein „Sehr gut“ in Sachen Begeisterung und Beifall aus.

Manch` kräftiges und herzliches „Glück auf!“ flog herüber und hinüber. Wäre die Sonne noch aktiver gewesen hätte es sicher mehr Probleme bei vielen der schon älteren Teilnehmer gegeben.

Nach einem anstrengenden Tag verabschiedeten wir uns gegen 16.45 Uhr von Jöhstadt.

Weiß der Kuckuck warum wir uns schon früh 7.00 Uhr auf die Piste begeben mußten. Die Interessenten am Berggottesdienst hätten – zumal zwei Busse vorgesehen waren – durchaus vorausfahren können. Für die „Heiden“ wäre eine Abfahrt am späten Vormittag angemessen gewesen. Außerdem hätten wir einige „Ungastlichkeiten“ mit den Verpflegungsbons umgehen können. Das stundenlange vermeidbare Herumsitzen trägt nicht unbedingt zur Erheiterung bei und ist bei Lichte besehen vertane private Freizeit…

Bergkamerad

Dr. Eberhard Pönitz

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