Blaufarbenwerker

Es waren Arbeiter im Blaufarbenwerk, die direkt mit der Verhüttung der Kobalterze und der Erzeugung des Pulvers, welches die Grundlage für die Farbe „Smaltblau“ bildete, zu tun hatten. Sie wurde aus Kobalterzen, weißen Kieseln, Sand und Pottasche gewonnen und nannte sich auch Zaffra, Safflor oder nur Schmalte. Erst in der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde in Sachsen die Benutzung als blaue Farbe entdeckt. Bis dahin sonderte man das Erz als wertlos aus.
Die Blaufarbenwerke waren direkt dem Oberbergamt in Freiberg unterstellt. Aus Sachsen sind folgende Blaufarbenwerke bekannt:

  • Jugel (lag in Unterjugel bei Johanngeorgenstadt und ging 1677 in das Werk Oberschlema ein)
  • Oberschlema (größtes Blaufarbenwerk der Welt), wird heute von der Brüderschaft Schneeberg als Neustädtel vertreten, ging 1951 in die Nickelhütte Aue ein
  • Niederpfannstiel in Aue, später als Nickelhütte Aue bezeichnet
  • Sehma, ab 1684 Zschopenthal
  • Schindlers Werk in Zschorlau

Blaufarbenwerker

Der Blaufarbenwerker oder Blaufarbenwerksarbeiter trägt die gleiche weiße Kleidung wie alle anderen Hüttenleute. Bündchen, Stehkragen und Stoffschürze sind aber bei ihm in Blau gehalten. Als Paradegezähe wird die silberne Blaufarbenwerkskelle getragen. Wie bei allen Gewerken der Klasse X gehört zur Parade- und Aufzugskleidung die Froschlampe als Geleucht. Da nicht jeder Hüttenarbeiter solch eine Lampe besaß, erfolgt zu großen Paraden eine Sammelaktion im gesamten Erzgebirge. Deshalb sind auch viele Froschlampen mit eigenen Kennzeichen vom Eigentümer versehen worden.

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