Die Restaurierung
Als Ende 1986 die Mitglieder der Fachgruppe Hüttengeschichte mit den Arbeiten zur Erhaltung des Zylindergebläses begannen, war der Verfall insbesondere des Gebläsehauses und der Radstube, sehr fortgeschritten. Das Zylindergebläse war in einem derart „angerosteten“ Zustand, dass sich sämtliche Teile der Gebläsemaschine nicht mehr bewegten.
In den folgenden Jahren wurde weitere Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt und versucht eine Sanierung des Zylindergebläses durch einen Handwerksbetrieb zu erreichen (mit Unterstützung von Prof. Wagenbreth). Dies scheiterte zur damaligen Zeit nicht an fehlenden finanziellen Mittel (die hätte das ehemalige Bergbau- und Hüttenkombinat Freiberg bereitgestellt), sondern auf Grund von Kapazitätsgründen des Handwerkerbetriebes. So konnte erst nach der politischen Wende und auf Initiative der Fachgruppe Hüttengeschichte, im Rahmen einer ABM-Maßnahme der SAXONIA AG von 1991 bis 1993, die zielgerichtete Restaurierung dieses technischen Denkmals durchgeführt werden. Am 16. Juni 1993 konnte das Zylindergebläse Besuchern wieder in Betrieb vorgeführt werden, aber angetrieben von einem Elektromotor. Seit dieser Zeit wird das Zylindergebläse durch die Fachgruppe Hüttengeschichte betreut und zu verschiedenen Anlässen im Jahr, wie zum „Tag der Schauanlagen des Bergbaus und Hüttenwesens“ oder zum „Tag des offenen Denkmals“ Besuchern in Betrieb vorgeführt. Für die Wartungs-, Instandhaltungs- und Säuberungsarbeiten erhielten wir jahrelang Unterstützung durch die Muldenhütten Recycling und Umwelttechnik GmbH. Seit Frühjahr 2017 unterstützt uns bei diesen Arbeiten die Saxonia Standortentwicklungs- und verwaltungsgesellschaft mbH.
Die bisherigen Arbeiten fanden aber im August 2002, durch das Hochwasser der Freiberger Mulde, einen herben Rückschlag. Am 13. August, gegen 09.00 Uhr wurde der Höchststand des Hochwassers gemessen, 1,52 m höher als die Hochwassermarke vom 30./31. Juli 1897. Das Hochwasser richtete erhebliche Schäden an, denn im Gebläsehaus standen das Wasser bis unter der Galerie und damit die Gebläsemaschine vollständig im Wasser. Durch den Einsatz vieler Helfer, zum Arbeitseinsatz am 24. August und der Hilfe von Firmen, konnte das Zylindergebläse wieder so hergerichtet werden, dass es Anfang September, zum „Tag des offenen Denkmals 2002“, Besuchern wieder in Betrieb vorgeführt werden konnte.